Wer zum Arzt geht, sucht Hilfe. Der Arzt – so die berechtigte Annahme – versteht es als seine Aufgabe, sich um die Gesundheit der hilfesuchenden Patienten zu kümmern. Aber: Stimmt das heute überhaupt noch?
Viel Kritik gibt es an der sogenannten „Ökonomisierung der Medizin“, weil der wirtschaftliche Druck Ärzte dazu verleitet, die ökonomische Bilanz statt das Wohlergehen ihrer Patienten in Blick zu haben. Insbesondere in Krankenhäusern, die nach Fallpauschalen abrechnen, kommt es immer häufiger vor, dass Ärzte ihren Patienten unnötige oder gar schädliche Behandlungen verpassen. Aber neben der Ökonomisierung gibt es noch eine andere Entwicklung, die dazu führt, dass Ärzte ihre Patienten aus dem Blick verlieren: Die wahrnehmungsprägende Macht der Statistik.